Fotos von Thuri Heim und Beat Renner
Saas-Fee zum Vierten
Die Reise nach Saas-Fee zum Schneesport - Weekend ist für die Männerriegler schon fast Tradition: 11 Teilnehmer machten sich am 20. Januar unter der Leitung unseres Oberturners Jost Mathis auf den langen Weg ins südliche Wallis. Der Weg dorthin ist zwar weit, aber zeitlich kein Problem. Dank dem Intercity, der stündlich zwischen Romanshorn und Brig pendelt, ist die Strecke ins Wallis durch den neuen Lötschberg-Tunnel rasch überwunden.
In Visp wird ins Postauto umgestiegen. Dort zeigte sich auch dieses Jahr infolge grossen Andrangs ein Engpass. Anders als in den beiden Vorjahren hatte die Postauto -Betriebsleitung aber dazugelernt: Ein Zusatzbus erschien nach 5 Minuten, nachdem der Normalkurs den Erstandrang aufgenommen hatte. So konnten wir bequem im zweiten Bus Platz nehmen und die abwechslungsreiche Fahrt das Saastal hinauf bis Saas-Fee geniessen.
Die Ankunft in Saas-Fee ist landschaftlich überwältigend! Spontan erinnert man sich an die Schilderungen Carl Zuckmayers, der kurz nach dem Krieg Saas-Fee besuchte und schliesslich dort Wohnsitz nahm. Dank des wolkenlosen, strahlenden Wetters sahen auch wir die von Schnee und Gletschern gleissenden Berghänge, deren Spitzen mehrfach auf weit über 4'000 m hinaufreichen.
Nun ging es zügig zu unserer Unterkunft, dem schmucken Hotel Mistral, das uns schon in den vorangegangenen Jahren Gastrecht gewährt hatte. Nach dem herzlichen Empfang durch die Besitzerfamilie Supersaxo teilte sich unsere Gruppe in Skifahrer und Wanderer auf. Während die drei Wanderer (Albert, Werner und Peter) den sonnigen Hang zum Bergbeizli "Alpenblick" in Angriff nahmen, liessen sich die 8 Skifahrer mit der Bergbahn zum Felskinn hochhieven und tummelten sich bis zur Rückkehr auf den zahlreichen, hervorragend hergerichteten Skipisten.
Saas-Fee machte dieses Jahr unter den Skifahrern von sich reden, da die Bergbahnen als Attraktion für alle Schneesport-Begeisterten ein Saison-Abonnement zum Dumpingpreis von Fr. 222.- anboten - vorausgesetzt es können 100'000 Stück abgesetzt werden. Schliesslich waren es dann "nur" 90'000 Abos, aber der Deal wurde trotzdem gemacht. Ausser für Jost, der in Saas-Fee eine Zweitwohnung hat, bot dieses Angebot für unsere Gruppe keinen Anreiz - ausgenommen für zwei Unentwegte, die Saas-Fee diese Saison nochmals besuchen werden.
Der Abend dann hatte es in sich. Unter dem Aspekt "Kulturprogramm" hatte Jost den reformierten Tourismuspfarrer des Oberwallis, Christoph Gysel, ins Hotel eingeladen. Während wir uns einen kleinen Apéro genehmigten, erzählte uns Herr Gysel von seinen Erfahrungen und thematisierte insbesondere die reichhaltige Sagenwelt des Oberwallis. Er las uns viele lustige und teils auch denkwürdige Kurzgeschichten aus einem von ihm verfassten Sagenband vor. Sie stammen aus einer Zeit, da die Bewohner der Bergtäler keinerlei Zugang zu Zeitungen und noch viel weniger zu elektronischen Medien hatten und sich so in ihren freien Stunden am Kaminfeuer Geschichten und Legenden erzählten und wohl auch selber noch welche dazu dichtten. Wir waren aufmerksame und interessierte Zuhörer!
Danach waren wir alle recht hungrig. Auch da wusste unser Betreuer Jost guten Rat: Im heimeligen Restaurant "Swiss-Chalet" - in kulinarischen Kreisen wohlbekannt - hatte er für uns ein leckeres Menu vorbestellt, das wir in vollen Zügen genossen. Auf dem Heimweg ins Hotel war es dann unvermeidlich, dass wir der Steinbock-Bar einen Besuch abstatteten und uns einen Schlusstrunk genehmigten.
Am zweiten Tag hatte sich die Wandergruppe auf 4 Mann vergrössert: Jost wanderte auch mit. Auf dem schönen, leicht abfallenden Weg marschierten wir nach Saas-Almagell, dort vorbei am Wellness-Resort von Pirmin Zurbriggen und weiter hinauf ins Skigebiet von Saas Almagell. Ein Sessellift brachte uns bei schönstem Sonnenwetter hinauf zum Berggasthaus Heidbodmen, das neben beeindruckender Aussicht kulinarische Köstlichkeiten bot. Diese genossen wir hungrigen Wanderer und traten schliesslich den Rückweg an. Die Skiläufer verbrachten den Tag wiederum auf den Skipisten. Zum gemeinsamen Nachtessen traf man sich in unserem Hotel, wo wir gut und ausgiebig tafelten. Nur zu rasch war es Sonntag geworden, der uns nochmals auf die Wanderwege beziehungsweise Pisten lockte. Darüber gäbe es eigentlich wenig zu berichten, wenn da nicht eine technische Panne bei einem Sessellift gewesen wäre, auf dem ausgerechnet unsere Skifahrer sassen! Während langen 45 Minuten - die gefühlte Zeitspanne war ihren Aussagen zufolge noch deutlich länger - blieben sie infolge einer Maschinenpanne auf ihren Sesseln blockiert und verpassten so den geplanten Mittagsimbiss im Hotel. Zum guten Glück reichte es dann aber doch noch zu einem Sandwich, bevor wir nach drei wundervollen Tagen die Rückreise nach Bassersdorf antraten, und da unserem Reiseleiter und Oberturner mit einem doppelten Turnerklatsch unseren Dank ausdrückten.
Peter Gmeiner
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