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Fotos von Beat Renner und Gabi Hugentobler

Die Verlockungen von Saas-Fee

Viel Schnee – wenige Teilnehmer, so liess sich das letztjährige Schneeweekend in Saas-Fee charakterisieren; viele Teilnehmer – wenig Schnee! steht für den diesjährigen Besuch im Walliser Kurort. Doch diese Reduktion auf quantitative Werte wird dem gelungenen Anlass nicht gerecht. Das wird dem Leser bei der Lektüre der folgenden Berichterstattung rasch klar.

Eigentlich standen 10 Namen auf der Teilnehmerliste; leider musste Armin Fürst in letzter Minute aus gesundheitlichen Gründen auf eine Teilnahme verzichten. So gliederte sich unsere Gruppe in 5 Skifahrer und 4 Wanderer. Das waren ideale Teamgrössen: Die Skifahrer konnten damit so richtig loslegen bzw. losfahren, man musste nicht auf irgendwelche Nachzügler warten und stehen bleiben. Auch für die Wanderer war es angenehm, in einem etwas grösseren Verband zu marschieren und sich auszutauschen.

An die vorzüglichen Unterkunftsbedingungen im „Mistral“ bei der Familie Supersaxo waren wir mittlerweile gewöhnt; wir fühlten uns auch dieses Mal gut betreut und verwöhnt. Die Witterungsbedingungen liessen ebenfalls keine Wünsche offen, die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Wir genossen indessen nicht nur unseren Aufenthalt an der frischen Luft, sondern auch die besonderen Programmpunkte, die unser ortskundiger Oberturner Jost wiederum eingebaut hatte. So unternahmen wir am ersten Abend einen ausgedehnten Ortsbummel durch das lang gezogene Saas-Fee; am Ortsende stiegen wir auf die Anhöhe, wo der berühmte Schriftsteller Carl Zuckmayer wohnte, zündeten Fackeln an und stapften durch verschneite Pfade der Anhöhe entlang bei romantischer Beleuchtung und guter Stimmung wieder ein Stück weit zurück. Als die Fackeln niedergebrannt waren erreichten wir den oberen Dorfrand und steuerten nun direkt das Restaurant Vieux Châlet an, wo ein echtes Raclette,  direkt vom Käse abgestrichen, unsere Mühen belohnte. Die Portionen waren ausgesprochen grosszügig; die Mehrheit von uns schaffte 2 Portionen, einige brachten es gar auf 3. Nachdem der Hunger gestillt war, lockte die Steinbock-Bar zum weiteren Verweilen. Im Unterschied zum Kanton Graubünden ist der Steinbock im Wallis zwar verbreitet, aber kein „Nationaltier“; trotzdem ist es immer wieder sympathisch, in dieser Bar zu Füssen des hochragenden Steinbockes ein oder auch zwei Schlummerbierchen zu geniessen. Schliesslich war das bei allen bisherigen Weekends der Männerriege in Saas-Fee auch schon so!

Am Samstag wartete auf die Wandergruppe ein spezielles Programm. Auf einem wunderschönen, besonnten Weg wanderten wir nach Saas-Almagell, und dann – nach einem stärkenden Kaffee – weiter das Saastal hinauf zur Talstation eines Sesselliftes, der und zum „Heidbodme“ brachte. Eigentlich wäre der Heidbodme nichts Besonderes; aber das schmucke, auf 3 Seiten verglaste Bergrestaurant mit der munteren Wirtin Alexandra macht es zu einem Wohlfühlort, andere würden sagen einem Kraftort. Da machten wir Mittagsrast bei bester Verpflegung und genossen die atemberaubende Aussicht auf die Mischabelkette und das Monte-Rosa-Massiv.

Der Sonntag sah die Skifahrer wieder auf den Pisten, während die Wanderer den von der Sonne beschienen Hang zum Bergrestaurant Hannig hochstiegen und auf der Terrasse des Hannig den Durst löschten. Runterkommen war nicht anstrengend, denn mit der Gondelbahn erreichten wir in kürze Saas-Fee. Zurück im Hotel stärkten wir uns mit einer kleinen Verpflegung nach individuellem Gusto, und nur allzu bald war der Zeitpunkt da, sich von Supersaxo’s zu verabschieden und den Heimweg anzutreten. Nach der Busfahrt bis Visp, der Bahnfahrt im Intercity bis in den Flughafen und dem kurzen Sprung mit der S 24 nach Bassersdorf, landeten wir um 19 Uhr 30 wohlbehalten am Ausgangspunkt. Da durfte der doppelte Turnerklatsch  für unseren Oberturner und Organisator Jost Mathis nicht fehlen, bevor wir zufrieden und erfüllt von schönen Erlebnissen nach Hause zogen.

Peter Gmeiner

Hinweis: die unten aufgeführten Fotos können vergrössert werden!